Das Labor-Magazin


Im neuen Bimos Labspace finden Sie relevante Inhalte zu verschiedensten Themen rund um das Labor. Und mit der praktischen Filterfunktion lassen sich die für Sie interessanten Themen einfach und direkt anzeigen.
03.08.2021

Ein Labor einrichten - von der Planung bis zum fertigen Arbeitsplatz

Bimos Magazin - Ein Labor einrichten - von der Planung bis zum fertigen Arbeitsplatz
labor | Einrichtung | Planung

Nicht nur die Arbeit im Labor ist anspruchsvoll und komplex, sondern auch ihre Einrichtung und Planung. Verschiedenste Anforderungen werden an das Mobiliar an sich, die Aufteilung und den Arbeitsschutz gestellt. Dabei ist die Einrichtung auch eine Kostenfrage. Lohnt es sich, gebrauchte Möbel zu kaufen? Oder wie kann ich bereits vorhandene Labormaterialien gegebenenfalls erhalten und überarbeiten?

Auch das Thema Digitalisierung macht vor Laborarbeitsplätzen nicht halt. Wie kann Digitalisierung im Labor aussehen, welche Chancen, aber auch Risiken gibt es? Was Sie dafür und für Ihr Labor generell alles brauchen, wie Sie es planen und einrichten, sollte wohl überlegt und gut durchdacht sein.


Anforderungen an eine Laboreinrichtung



Bevor Sie die Einrichtung Ihres neuen Labors angehen, sollten Sie die Anforderungen beachten, die an Ihr Labor gestellt werden. Einfluss darauf nehmen die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter, die verschiedenen Laborstufen und die Raumaufteilung.


Arbeitsabläufe innerhalb eines Labors


Die ausgeführten Arbeiten, die jeweils geforderten Körperhaltungen und Sitzpositionen bestimmen die Voraussetzungen für die Laboreinrichtung. Dabei sind die spezifischen Arbeitsabfolgen der einzelnen Einrichtungen unglaublich vielfältig. Versuchen Sie daher, so viele Fragen wie möglich zu den verschiedenen Arbeitsschritten zu beantworten: Welche Schritte werden hintereinander stattfinden? Wird im Sitzen mikroskopiert und pipettiert oder werden eher im Stehen Proben abgehandelt? Welche Wege werden von den Mitarbeitern zurückgelegt und wie viel Platz steht dafür zur Verfügung?

Alle Überlegungen und Planungen sollten immer der Entlastung Ihrer Beschäftigten dienen. Um möglichst detailliert und wahrheitsgetreu herauszufinden, welche Arbeitsabläufe stattfinden, ist eine Befragung Ihrer Mitarbeiter hilfreich. Diese wissen durch die tägliche Arbeit genau, was praktisch ist und können wertvolle Hinweise für die Planung liefern.

Je nach Laborarbeit sollte außerdem auch die Schutzkleidung der Mitarbeiter entsprechend angepasst werden. Nicht nur Ihr Labor, sondern auch Ihre Fachkräfte sollten eine Vorbereitung durchlaufen, bevor sie mit der Arbeit beginnen. Neben dem Tragen der Schutzkleidung ist es außerdem wichtig, dass auf Schmuck, Uhren und Parfüm verzichtet wird und keine Nahrungsmittel oder Getränke mit an den Laborarbeitsplatz gebracht werden. So kann eine Behinderung der Arbeitsabläufe und -sicherheit unterbunden werden.


Die verschiedenen Laborstufen


Es gibt unterschiedliche Skalen zur Einstufung der Anforderungen an Laboratorien. Diese richten sich nach den Arbeiten, die dort durchgeführt werden.

Mithilfe der Reinheitsklassen nach der DIN EN ISO 14644-1 werden beispielsweise Reinraumklassen von 1 bis 9 beschrieben, die eine Unterscheidung anhand der Partikelkonzentration in der Luft vornehmen. Die GMP- Richtlinien (Good Manufacturing Practice) unterteilen sich in die Stufen A, B, C und D und legen zusätzlich zur Konzentration noch eine zulässige Anzahl an Mikroben fest. Zur Laborarbeit mit Gentechnik findet eine Aufteilung in die biologischen Sicherheitsstufen S1 bis S4 statt:

  • S1: Arbeit mit Mikroorganismen, die für einen erwachsenen, gesunden Menschen nicht gefährlich sind
  • S2: Arbeit mit Mikroorganismen, die nur eine mäßige Gefahr darstellen
    --> speziell geschulte Mitarbeiter und Möglichkeiten zur Eindämmung der entweichenden Gase und Flüssigkeiten
  • S3: Arbeit mit Mikroorganismen, die schwere Krankheiten oder Epidemien auslösen können
    --> speziell geschulte Mitarbeiter, Möglichkeiten zur Eindämmung der entweichenden Gase und Flüssigkeiten und ein in sich geschlossener Luftkreislauf
  • S4: Arbeit mit Mikroorganismen, die hoch ansteckende und unheilbare Erkrankungen hervorrufen können
    --> speziell geschulte Mitarbeiter, Möglichkeiten zur Eindämmung der entweichenden Gase und Flüssigkeiten und ein in sich geschlossener Luft- und Wasserkreislauf


Prüfen Sie die im Labor durchzuführende Arbeit und suchen Sie sich die dazu passenden Laboreinstufungen. Diese können gegebenenfalls Auswirkungen auf die Laboreinrichtung haben. Die Einrichtung muss:

  • einer leichten Säuberung durch teils besondere Reinigungsmittel unterzogen werden können
  • wenige oder keine Nähte oder Rillen aufweisen, in denen sich Staub festsetzen kann
  • Chemikalien widerstehen können
  • feuchtigkeits- und korrosionsbeständig sein
  • Röntgenstrahlen durchlassen können
  • ESD-Schutz aufweisen
  • mechanischen Einflüssen standhalten können
  • und mit wenig Platz auskommen können.



Die Laborplanung



So wie die Anforderungen an Laboratorien unterschiedlich sein können, so ist auch die Laborplanung individuell. Der spezifische Bedarf sollte im Vorhinein genau analysiert werden, um die perfekt darauf abgestimmten Ausstattungslösungen zu ermitteln. Die Arbeitsabfolgen und die Raumkonstellation spielen hierbei eine sehr wichtige Rolle. Wenn Ihre Mitarbeiter beispielsweise vorrangig mit Mikroskopen arbeiten, bei der ein vorgeneigtes Arbeiten gefordert ist, sollte mit Sitzen gearbeitet werden, die den Körper des Beschäftigten entlasten. Auch die Wege innerhalb einer Arbeit sollten indie Raumplanung integriert werden. Jeder Quadratmeter kann optimal ausgenutzt werden. Dazu dienen zum Beispiel Laborsitzgelegenheiten, die kompakt gebaut und unter den Labortischen leicht verstaubar sind. Vielleicht ist auch eine räumliche Trennung der Arbeitsbereiche vorzunehmen, um eventuellen unerwünschten Kontaminationen vorzubeugen.

Je nach Schwerpunkt gibt es also hohe planerische Ansprüche, die sich auch auf die Gestaltung der einzelnen Arbeitsplätze auswirkt. Richten Sie Ihre Planung nach den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter, der Raumkapazität und Ihrem zur Verfügung stehenden Budget. Achten Sie darauf, dass alle eingesetzten Maßnahmen optimal, nachhaltig und so schnell wie möglich greifen. Eine gute Planung verhindert die meisten Probleme oder Hürden, die später auftreten könnten. Auch externe Spezialisten können Sie bei der Planung beraten. Des Weiteren sollten Sie bei der Planung auch etwaig notwendige Laborabzüge oder Tischabzüge bereits mit einplanen.


Die Einrichtung eines Labors



Wie Sie Laboratorien bestücken und auf welches Inventar Sie Wert legen, hängt von der Art der ausgeführten Arbeit, dem Platz und dem Budget ab. Das Angebot für den Laborbedarf ist groß, deswegen gilt es im Vorhinein, sich einige Fragen zu beantworten: Welche Geräte sind notwendig und am besten geeignet, um die für mein Vorhaben spezifische Arbeit optimal durchführen zu können? Welches Equipment besitzt die passende Qualität, um ein reibungsloses Arbeiten zu ermöglichen? Welche Maschinen sind hochwertig und erfüllen ihren Zweck, liegen aber trotzdem noch im gegebenen finanziellen Rahmen?

Nach der Klärung dieser Fragen ist es außerdem sinnvoll, bei der Auswahl der Laboreinrichtung darauf zu achten, ob die Gerätschaften Zertifizierungen aufweisen, die bestätigen, dass der Gegenstand bestimmte Anforderungen erfüllt. Weiterhin ist es ratsam, einen Blick auf die Bewertungen von Personen zu werfen, die die Geräte bereits genutzt haben. Eine große Masse an Kritikern weist meist daraufhin, dass an der Einschränkung der Qualität etwas dran ist.

Für einen kurzen Überblick an wichtigen Einrichtungsgegenständen werden Ihnen nun Medienträger, Tische und Spülen, Schränke, Ver-/ Entsorgung inklusive Laborabzüge und Sitzmöbel für Ihr Labor vorgestellt.


Medienträger


Medienträger dienen der Versorgung von Laboren mit allen Medien, die Wissenschaftler für Ihre Forschung brauchen. Sie sind das zentrale Element, um einen Raum flexibel nutzen zu können. Am besten geeignet ist ein modularer Aufbau, um auch im Nachhinein noch zusätzliche Steck- oder Datendosen integrieren zu können. Beispiele für Medienträger sind einerseits der Medienkanal, der als bodenständige Versorgungsquelle variabel in der Höhe direkt an Wänden oder Tischgestellen montiert werden kann, und andererseits der Medienflügel, in dem als zentrales Deckenelement Medien wie Abluftabzüge, Sanitär, Elektro oder auch die Abwasserentsorgung integriert werden. Außerdem gibt es noch Medienzellen, -ampeln, -säulen, -stationen und Medientischaufsätze.


Tische und Spülen


Auch bei der Tisch- und Spülenauswahl richtet sich alles nach dem Einsatz der Gegenstände im Laborbetrieb. Tischgestelle sollten eine hohe Stabilität und eine einheitliche und kompakte Gestaltung aufweisen. Je nach Laborarbeit muss eine hohe Belastbarkeit der Labortische gegeben sein. Eine geeignete Beschichtung sollte die Platte vor äußeren Einflüssen schützen und eine leichte und optimale Reinigung ermöglichen. Glas- und Edelstahlarbeitsplatten werden beispielsweise für Labortische mit höchster chemischer Beanspruchung eingesetzt. Epoxy-Platten finden hingegen Anwendung in Laborarbeitsplätzen aller Art.

Je nach Bedarf gibt es H-Fuß oder C-Fuß Tischgestelle, Rolltische oder höhenverstellbare Tische. Neben den gegebenen Platzkapazitäten ist der Verwendungszweck des einzelnen Tisches für die Auswahl relevant.

Um den Zugang zu Wasser im Labor zu ermöglichen, gibt es unterschiedliche Laborspülen. Einbauspülbecken, Trichterbecken, mobile Spülen auf Rollen oder Beckenmodule können in Ihre Laborarbeitsplätze integriert werden. Empfehlenswert sind langlebige Werkstoffe wie Edelstahl und Polypropylen.


Laborschränke / Unterschränke


So viel Stauraum wie möglich wird auch im Labor gern gesehen. Dabei sollten ein schneller Zugriff und eine sichere Lagerung gewährleistet werden. Auch hier können die Schränke optimal an die Raumnutzung angepasst werden. Sie sollten pflegeleicht und robust gegenüber Einflüssen im Labor sein. Für eine sichere Aufbewahrung von Säuren oder Lösemitteln sowie die Chemikalienentsorgung können Spezialschränke dienen. Es gibt verschiedenste Formen und Arten von Schränken, komplett angepasst auf Ihre individuelle Situation. Beispiele für Laborschränke sind Unterschränke, Hänge- oder Auszugsschränke, Sicherheitsschränke und Aufsatzschränke.


Ver- und Entsorgungs- und Abzugssysteme


Um flüssige und feste Stoffe wie Säuren oder Laugen zu entsorgen, gibt es unterschiedliche Entsorgungsbauten. Sicherheit ist hierbei das oberste Gebot. Füllstandsanzeigen und entsprechende Entlüftungseinrichtungen bieten der Zwischenlagerung und Entsorgung gefährlicher Stoffe den größtmöglichen Schutz. Neben Säuren und Laugen gibt es Systeme für brennbare Flüssigkeiten, Feststoffe, Hausmüll und Radionuklidabfällen.

Versorgungssysteme werden vorrangig für brennbare Flüssigkeiten benötigt. Um brennbare Flüssigkeiten zyklisch und kontinuierlich versorgen zu können, kommen entsprechende Sicherheitsschränke zum Einsatz, die mit Abzügen wiederum an ein beständiges Abluftsystem angeschlossen werden.

Um Mitarbeiter zu schützen, kommen in Laboratorien Laborabzüge zum Einsatz. Diese verhindern die Freisetzung gesundheitsschädlicher Stoffe im Raum und sind eine schützende Barriere zwischen Mensch und Versuchsaufbau. Es gibt beispielsweise Tischabzüge, Abrauchabzüge und Radionuklidabzüge. Welcher Abzug für Ihr Labor sinnvoll ist, orientiert sich an den verwendeten Stoffen und Gegebenheiten des Versuchs.


Sitzmöbel


Langes und unnatürliches Sitzen im Labor kann besonders schädlich für Ihre Mitarbeiter sein. Da die bisher vorgestellten Arbeitsgegenstände häufig fest fixiert sind, sollten die Sitzmöbel eine möglichst ergonomische Lösung bieten. Dabei ist je nach anfallenden Aufgaben der Laborstuhl oder eben doch der -hocker die bessere Wahl. Bei Arbeit mit Anspruch auf große Bewegungsfreiheit, eignet sich der Laborhocker, da dieser frei drehbar und mobil durch seine Rollen ist. Für mikroskopische und an einen Platz gebundene Aufgaben sind besonders solche Laborstühle empfehlenswert, die eine federnde Rückenlehne haben und sich je nach Position an den Sitzenden anpasst.

Bei Sitzmöbeln ist es besonders wichtig, dass sie sich individuell einstellen lassen. Die Körpergröße und -form ist über Ihre Angestellten hinweg sehr unterschiedlich ausgeprägt. Da viele Stühle aber von mehreren Personen genutzt werden, sollte sich der Stuhl auch auf die persönlichen Bedürfnisse anpassen lassen.

Außerdem ist es wichtig, dass Laborstühle keine Fugen oder Ritzen aufweisen, in denen sich feine Partikel sammeln können. Sie sollten schnell zu reinigen und zu desinfizieren sein sowie robust gegenüber den genutzten Chemikalien im Labor.


Gesundsitzen mit Bimos


Zur Laboreinrichtung zählen außerdem sogenannte Stehhilfen, die sich flexibel in der Höhe verstellen und frei bewegen lassen. Laborarbeiter können sich während ihrer Arbeit dagegen lehnen, um ihren Körper zu entlasten und länger konzentrationsfähig zu bleiben.


Exkurs: Kauf gebrauchter oder neuer Labormöbel?



Ein komplett neues Labor einzurichten, ist meist ein kostspieliges Unterfangen. Da alle Einrichtungsgegenstände bestimmten Anforderungen wie einer hohen Ergonomie und Flexibilität genügen müssen, ist die Anschaffung sehr teuer. Um die Kosten zu verringern, gibt es die Möglichkeit, gebrauchte Ausstattungen zu kaufen. Dabei sollten Sie auf bestimmte Dinge achten und mit Risiken rechnen. Denn zuvor vermiedene Kosten können unter Umständen an späterer Stelle zu den gleichen gesparten oder sogar noch höheren Ausgaben führen.

Achten Sie auf die vorherige Pflege, Wartung und den Hersteller der gebrauchten Labormöbel. Alle Einrichtungsgegenstände sollten regelmäßig vorher kontrolliert worden sein, um den guten Zustand und die erwarteten Ansprüche sicherzustellen. Eventuell können beispielsweise falsche Reiniger die Oberflächen der Möbel beschädigt haben. Vor allem Laborstühle bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Sie sorgen für die Gesundheit und Sicherheit Ihrer Mitarbeiter und sollten in einem gebrauchsfähigen Zustand sein.

Bei gebrauchten Möbeln ist außerdem auf die Reinheit und Sauberkeit zu achten. Wenn Ihr Labor keine hohen Hygienevorschriften beachten muss, dürfte eine Desinfektion der Einrichtungsgegenstände genügen. Sollten Sie aber mit Reinräumen arbeiten, ist von dem Einsatz einer gebrauchten Laboreinrichtung eher abzusehen, da die Möbel durch vorherigen Gebrauch kontaminiert sein könnten und somit Ergebnisse verfälschen.

Sollte die Garantie der Labormöbel bereits verstrichen sein, ist es für Unternehmen meist nicht lohnenswert, gebrauchte Gegenstände zu kaufen. Schäden an der Laboreinrichtung müssen oft selbst teuer repariert oder die Möbel eventuell sogar entsorgt werden. Auch bieten sich weniger Abschreibungsmöglichkeiten als bei neuen Laborgegenständen.

Sollten Sie sich für den Kauf gebrauchter Labormöbel entscheiden, kaufen Sie nur von einem seriös wirkenden Anbieter und Spezialisten, der Ihnen alle Fragen zur Herkunft und Hersteller, Nachweis von Normen, dem Umgang, der Wartung und der Garantie beantworten kann. Ob Sie sich letztendlich wirklich für eine gebrauchte Laboreinrichtung entscheiden, bedarf jedoch eines wohl überlegten Abwägens.


Überarbeitung von bestehenden Laboren



Oft ist eine komplette Neueinrichtung eines Labors gar nicht von Nöten, da Sie bereits ein fertiges Labor besitzen. Trotzdem bedarf es einer ständigen Überprüfung und auch Wartung der eigenen Räume durch Spezialisten. Auch der sich ständig entwickelnde Forschungsbereich fordert digitale Neuerungen in Laborumgebungen und moderne Anpassungen, um Strukturen zu optimieren und Arbeit flexibler und effizienter zu gestalten.


Bedarfsanalyse und Zustandsbeschreibung


Ähnlich wie auch bei der Planung eines neuen Labors ist es bei der Überarbeitung noch essenzieller, den bestehenden Bedarf zu analysieren, um daraus Verbesserungen und neue Lösungen zu generieren. Die Wartung der Gegenstände durch Spezialisten sollte dabei von vornherein regelmäßig durchgeführt werden, sodass auch der Zeitverlauf der Zustände mit einbezogen werden kann. Klären Sie außerdem, ob die Zweckmäßigkeit Ihres Labors weiterhin gegeben ist: Welche Geräte stehen Ihnen für die Arbeit zur Verfügung? Genügen diese den Ansprüchen, die an Ihre Aufträge gestellt werden oder sind eventuell Neuanschaffungen nötig? Arbeiten alle Geräte reibungslos oder behindern Sie die Arbeit Ihrer Mitarbeiter?


Identifikation von Störelementen bei der bisherigen Arbeit


Um Fragen nach den Arbeitsabläufen, den Problemen im Laboralltag und den Zustand der Laboreinrichtung zu klären, ist es notwendig, auch Ihre Mitarbeiter hinzuzuziehen. Da diese tagtäglich mit der Arbeit und den Mängeln konfrontiert sind, können sie am besten dabei helfen, den Fokus auf das Dringliche und Notwendige zu legen. Kombinieren Sie dafür eine Mitarbeiterbefragung mit der Bestandsaufnahme der Einrichtung. Welche Geräte oder Labormöbel sind während der Arbeit eher hilfreich als störend? Wie ist der Gesundheits- und Gemütszustand Ihrer Mitarbeiter? Welche Arbeitsabläufe können optimiert werden?


Modernisierung alter Geräte


Im Hinblick auf den technischen Standard von Geräten ist es wichtig, den neuesten Stand für die Geräte Ihres Labors im Blick zu behalten. Technik entwickelt sich ständig weiter, um Ergebnisse zu präzisieren und die Forschung so genau wie möglich zu machen. Dabei ist immer abzuwägen, ob die neueste Technik tatsächlich einen Mehrwert für Ihre Laborarbeit bereithält, der neben der höheren Genauigkeit beispielsweise auch eine höhere Effizienz während des Arbeitens bedeuten kann. Prüfen Sie also in regelmäßigen Abständen, ob Ihre Geräte auf dem technisch neuesten Stand sind und die wissenschaftlichen Ansprüche an Ihre Laborarbeit erfüllen können.


Labor 4.0 – digitalisierte Forschung



Nicht nur die Arbeitswelt wird durch die Digitalisierung geprägt, sondern auch die Laborarbeit. Da Laborprozesse immer komplexer werden, werden auch Ansätze der Automatisierung von Arbeitsabläufen unabdinglich. Bei der Planung und Einrichtung eines neuen Labors ist es deswegen notwendig, zu überprüfen, inwiefern die Digitalisierung bestimmter Geräte und Abläufe in Ihrem Laborkontext sinnvoll und notwendig ist.

Unter Digitalisierung im Labor versteht man manuelle Abläufe, die in automatisierte Prozesse transferiert und in bestehende Laborinformationsmanagementsysteme (LIMS) integriert werden. So kann eine kontinuierliche Verfügbarkeit der Daten gewährleistet werden, die verschiedene Zusatzfunktionen bis hin zu überwachten Prüfprozessen ermöglichen. Sie können mehr und mehr Geräte dazu nutzen, die Analysen durch menschliche Hand zu ersetzen, um damit Zeit einzusparen und durch die Menge an Ergebnissen Genauigkeit zu fördern. Die Arbeit von Ihren Laboranten könnte zunehmend auf die Überwachung und Organisation, das Anstoßen neuer Prozesse und die kreative Forschung konzentriert werden.

Digitalisierung lebt außerdem von der Vernetzung verschiedener Bereiche von Forschung. Beim Einrichten eines Labors wäre also auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu überlegen, die durch Cloud-Lösungen realisiert werden könnte.

Das smarte Labor bietet Ihnen durch die große Generierung von vielen Daten und die interdisziplinäre Forschung in kurzer Zeit schnellere Erkenntnisse und wissenschaftliche Durchbrüche. Trotz all dieser Vorteile wird durch die starke Digitalisierung im Labor auch das Thema der Cyber-Kriminalität brisant, sodass ein besonderer Schutz der Labornetzwerke von Nöten ist. Bei der Transformation hin zu einem digitalisierten Labor ist außerdem zu beachten, dass ein smarter Arbeitsplatz motivierte und lernfähige Mitarbeiter erfordert. Auch hier ist je nach eigenem Labor und der Art Ihrer Daten zu entscheiden, ob und inwiefern Digitalisierung in Ihrem neuen Labor einen Platz findet.


Arbeitsschutz im Labor



Bei aller Planung Ihres neuen Labors und der Anschaffung verschiedener Einrichtungsgegenstände sollte der Arbeitsschutz im Labor an oberster Stelle stehen und immer mitberücksichtigt werden. Er stellt die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeiter in den Fokus und ist für jedes Unternehmen ein wichtiges, aber immer auch komplexes Thema. Da an die Arbeit im Labor besonders hohe Sicherheitsanforderungen gestellt werden, ist jeder Mitarbeiter auch für die Sicherheit der anderen Personen zuständig. Die Hauptverantwortung trägt jedoch der Arbeitgeber, der eventuelle Gefährdungen feststellen und fachkundig beurteilen lassen muss. Dies gilt auch und besonders bei der Anschaffung neuer Einrichtungsgegenstände. Achten Sie bei der Auswahl auf die geforderten Sicherheitsstandards und lassen Sie Ihre Labormöbel regelmäßig warten und überprüfen. Bei dieser Feststellung und Beurteilung können Sie sich immer von Spezialisten beraten und betreuen lassen. Der Arbeitsschutz in Ihrem neuen Labor sollte durch ein weitgreifendes Regelwerk durchgesetzt werden, das auf eine menschenwürdige und gefahrenlose Gestaltung der Arbeit achtet. Inbegriffen ist hier auch die angemessene und körperentlastende Einrichtung Ihres Labors, die Sie beispielsweise durch die Auswahl eines ergonomisch optimalen Laborstuhls realisieren können.


Fazit: Alles eine Frage der durchdachten Planung



Die Einrichtung eines soliden Labors steht und fällt mit einer gut durchdachten Planung. Fokussieren Sie sich auf alle Teilaspekte, um ein langfristiges Funktionieren Ihres Labors und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter zu garantieren. Lassen Sie sich gegebenenfalls bei der Einrichtung Ihres Labors von Spezialisten beraten. Nutzen Sie modernes und hochwertiges Equipment, das optimal angepasst an Ihre Laborsituation eingesetzt werden kann und die Arbeit Ihrer Angestellten erleichtert. Finden Sie eine für sie individuelle und gute Lösung, die auch auf das Wohlbefinden und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter achtet. Diese danken es Ihnen nicht nur mit exzellenter Arbeit, sondern auch einer langfristigen Treue und Motivation.


  5
  0



         


zurück zur Übersicht PDF drucken