Bimos Magazin - Arbeitsplatzgestaltung im betrieblichen Gesundheitsmanagement

Arbeitsplatzgestaltung im betrieblichen Gesundheitsmanagement

Wer als Arbeitgeber Wert auf die betriebliche Gesundheitsförderung seiner Mitarbeiter im Rahmen des Gesundheitsmanagements legen möchte, kommt an der aktiven Arbeitsplatzgestaltung nicht vorbei. Der Arbeitsplatz und seine Umgebung haben in vergangener Zeit vor allem in der Produktion und Industrie oft zu einseitigen Belastungen der Arbeitenden geführt. Spätfolgen wie Rückenschmerzen oder Probleme mit der Wirbelsäule waren die Konsequenz. Eine ergonomische Anpassung der Arbeitsverhältnisse ist mithilfe der Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und der technischen Neuerungen aber einfacher denn je. Das macht Sie als Arbeitgeber nicht nur attraktiver für potentielle neue Fachkräfte, sondern erhöht auch die Leistung und Motivation Ihrer bestehenden Mitarbeiter. Langfristig wird sich dies also auch auf den Erfolg Ihres Unternehmens auswirken. Weitere Vorteile der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung im BGM lesen Sie im Magazin.


Die Umsetzung betrieblicher Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz



Vorrangiges Ziel des betrieblichen Gesundheitsmanagements am Arbeitsplatz soll es sein, die Arbeitssituation Ihrer Beschäftigten langfristig zu verbessern und ihr gesundheitliches Wohlbefinden allumfassend zu steigern. Damit das BGM dort auch Wirkung zeigt, sollten sich die Maßnahmen der BGF auf drei verschiedene Bereiche fokussieren: die Arbeitsumgebung, den Arbeitsplatz und die Arbeitsmittel. Dabei können Ihnen verschiedene Fragen helfen, die richtige Fokussierung festzulegen.

  1. Gibt es negative Einflüsse in der Arbeitsumgebung Ihrer Mitarbeiter? Mit welchen Maßnahmen lassen sich diese gegebenenfalls verringern?
  2. Wie ist ihr Arbeitsplatz gestaltet? Gibt es Faktoren, die die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter beeinträchtigen, z.B. zu Schmerzen oder Verspannungen führen?
  3. Dienen Ihre Maschinen und Werkzeuge dem Ziel, den Arbeitsalltag effizienter zu gestalten und Prozesse für die Beschäftigten zu erleichtern?

Um die Umsetzung der BGF allerdings ganzheitlich anzugehen und auch die geltenden Regeln des Arbeitsschutzes einzubeziehen, sollten Sie eine Arbeitsplatzanalyse Ihres Unternehmens durchführen. Welche Schritte dafür wichtig sind, lesen Sie in unserem Beitrag. Damit eine Identifizierung und Verbesserung bestehender Probleme und daraus resultierender Maßnahmen in den einzelnen Bereichen für Sie einfacher ist, wird auf die verschiedenen Gebiete nun noch einmal separat eingegangen.


Die Arbeitsumgebung im BGM


Neben Dingen wie einer gesunden Haltung sollte im betrieblichen Gesundheitsmanagement besonderes Augenmerk auf die Arbeitsumgebung im Industrie- und Produktionsbereich gelegt werden. Zu gesundheitlichen Störungen, die in der Arbeitsumgebung auftreten können, zählen zum Beispiel zu großer Lärm, mangelnde Beleuchtung oder wechselhaftes Raumklima. Diese können zu Kopfschmerzen, Verspannungen oder Augen- und Ohrenproblemen bei den Arbeitnehmern führen. Ziel soll es sein, durch verschiedene Maßnahmen solche Belastungen in Zukunft zu vermeiden und das allgemeine Wohlbefinden der Beschäftigten zu steigern.

Achten Sie zum Beispiel bei einem hohen Geräuschpegel, der vor allem in betrieblichen Produktionshallen auftritt, auf genügend Schallschutzwände oder Gehörschutz. So kann der Lärm ausgeblendet werden. Gegebenenfalls ist auch die Maßnahme, seinen Maschinenpark zu modernisieren, mitzubedenken.

Für ein präzises Arbeiten des Arbeitnehmers ist weiterhin ein gut ausgeleuchteter Arbeitsplatz unablässig. Es sollten genügend Lichtquellen in den Arbeitsräumen des Unternehmens vorhanden sein. Bei kleinteiligen betrieblichen Montagen wie beispielsweise in der Feinmechanik sollte auf helles Licht zurückgegriffen werden. Grobe Arbeiten benötigen in der Regel weniger Licht, da die großflächige Fokussierung des Auges schnell überanstrengend wirken kann.

Halten Sie außerdem das Klima im Raum stabil und angenehm. Sollte dem Beschäftigten zu warm oder kalt sein, leidet die Gesundheit des Mitarbeiters, seine Leistungsfähigkeit und damit Qualität der Arbeit. Die optimale Temperatur liegt bei circa 18 bis 21°C. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt für ein gutes Raumklima eine große Rolle. Achten Sie auf einen ausreichenden Luftwechsel im Raum und vermeiden Sie Zugluft. Die optimale Luftfeuchte liegt bei etwa 50 %.

Ein weiteres wichtiges Ziel der betrieblichen Gesundheitsförderung in der Arbeitsumgebung ist die ausreichende Bewegung der Mitarbeiter. Durch schon kleine Besonderheiten in den Arbeitsräumen Ihres Unternehmens können Ihre Mitarbeiter dazu angeregt werden, ihren Sitzplatz zu verlassen. Drucker können in den Fluren platziert oder Treppen statt Aufzüge genutzt werden. Zusätzliche Schulungen oder Mails im Rahmen des BGM mit Tipps zur Gestaltung des Arbeitsalltags mit genügend Bewegung können Ihre Beschäftigten für das Thema sensibilisieren.


Der Arbeitsplatz im BGM


Das Prinzip der betrieblichen Ergonomie und die Gesetzgebung mithilfe des Arbeitsschutzes schreiben eine an den Menschen angepasste Arbeit vor, die ohne Beschwerden und langfristige gesundheitliche Probleme erledigt werden kann. Das Vernachlässigen der Ergonomie am Arbeitsplatz kann gravierende Konsequenzen nach sich ziehen. Chronische Schmerzen, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Fehlhaltungen sind nur einige Beispiele, die es als Führungskraft zu vermeiden gilt. Je nachdem, ob Sie einen Montage- oder Produktionsarbeitsplatz in Ihrem Unternehmen haben, gilt es unterschiedliche Dinge beim betrieblichen Gesundheitsmanagement zu beachten.

Bei der ergonomischen Gestaltung ist allerdings auf den individuellen Mitarbeiter zu achten und alle Gegebenheiten auf ihn abzustimmen. Die richtig angepasste Arbeitshöhe ist essenziell, um Rückenbeschwerden und anderen gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Somit gehören höhenverstellbare Tische und Sitzgelegenheiten zur Grundausstattung des ergonomischen Arbeitsplatzes.

Auch das Greifen nach Werkzeugen oder Materialien sollte für den Arbeitenden so einfach wie möglich gestaltet sein. Kurze Wege ohne extra Vorbeugen, Drehen von Rumpf und Schultern oder das Anheben der Arme über Herzhöhe sind zu beachten. Besonders häufig genutzte betriebliche Gegenstände liegen am besten im direkten Sichtbereich. Achten Sie in diesem Zuge also auch auf eine großzügige Arbeitsfläche.

Außerdem sollten die Beschäftigten einen angemessen Arbeitsstuhl oder passende Stehhilfen nutzen können, um Ihre Gesundheit zu schützen. Sie sind wie die Tische höhenverstellbar und in ihren einzelnen Elementen wie dem Rückenbereich oder den Armlehnen je nach Arbeit individuell einstellbar. Integrierte Federdämpfer können außerdem bei sich häufig erhebenden Beschäftigten sinnvoll sein, um den Stoß beim Hinsetzen abzufangen und die Wirbelsäule zu entlasten. Weiterhin können durch diese von betrieblichen Maschinen erzeugte Vibrationen abgefangen werden.


Gesundsitzen mit Bimos


In Industrie und Produktion tauchen oft Arbeiten verbunden mit Hebearbeiten auf. Für diese ist es besonders wichtig im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, einseitige Belastungen und unnatürliche Haltungen zu vermeiden. Verbesserung der Lage und damit Gesundheit der Mitarbeiter kann hier durch Hubwagen, Gabelstapler oder Hebehilfen realisiert werden. Für schwere betriebliche Arbeiten empfiehlt es sich, automatisierte Prozesse mithilfe von Robotertechnik einzusetzen, die den Mitarbeiter zusätzlich entlasten.

Es empfiehlt sich, Ihren im Rahmen des BGM ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz einer Qualitätsprüfung zu unterziehen, um optimale Produktionsprozesse und deren sachgerechte Ausführung zu garantieren. So können nachhaltige Schäden durch Fehler oder Qualitätsminderung abgeschwächt werden.


Die Arbeitsmittel im BGM


Auch die dem Beschäftigten zur Verfügung stehenden Arbeitsmittel sollten auf angenehme Art und Weise zu bedienen sein. Bei Vernachlässigung kann es sonst zu gesundheitlichen Folgen kommen. Beispiele dafür sind Ermüdungserscheinungen und angestrengte oder schmerzende Hände. Betriebliche Werkzeuge sollten dabei den folgenden ergonomischen Gesichtspunkten entsprechen:

  • einfache Bedienung
  • angenehme Haptik
  • rutschfeste Griffmöglichkeit
  • mögliche Bedienung durch Rechts- und Linkshänder

Sowohl Werkzeuge als auch Maschinen sollten benutzerfreundlich eingerichtet werden. Leichte Bedienbarkeit gibt dem Mitarbeiter schnell Vertrauen in seine Arbeitsmittel und er fokussiert sich auf seine eigentlichen Aufgaben. Die betrieblichen Ergebnisse können somit langfristig verbessert werden.

Gerade im Produktionsbereich birgt der Produktionsarbeitsplatz und seine Arbeitsmittel weiterhin einige Sicherheits- und damit gesundheitliche Risiken. So ist je nach Arbeit eine passende Schutzkleidung notwendig, die zum Beispiel bei öligen Teilen aus Handschuhen oder chemischen Stoffen aus einer Schutzbrille bestehen kann. Bei der betrieblichen Arbeit vom Menschen mit der Maschine sollten die agierenden Roboter unbedingt über Sensoren oder Notabschalter verfügen. So kann die Maschine im Falle eines Zusammenstoßes rechtzeitig außer Kraft gesetzt werden, um keinen gesundheitlichen Schaden anzurichten.


Fazit: Nachhaltig in den Erfolg Ihres Unternehmens investieren



Egal ob am Arbeitsplatz, in seiner Umgebung oder beim Umgang mit Werkzeug und Maschine: der ergonomische Weg schont und schützt die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter langfristig. Den ergonomischen Arbeitsplatz im großen Feld des betrieblichen Gesundheitsmanagements in Angriff zu nehmen, benötigt dazu noch wenig Vorlaufzeit. Angepasstes Mobiliar und Werkzeuge sind als Arbeitgeber schnell besorgt und zeigen schon innerhalb kürzester Zeit ihre ersten Wirkungen und Vorteile.

Körperliche Belastungen sinken und damit auch Fehlzeiten oder krankheitsbedingte Ausfälle. Die Motivation wird gesteigert, da angenehmes Arbeiten, die Tatsache, dass die Führungskräfte sich für den Arbeitnehmer einsetzen, und Erfolgserlebnisse im Produktionsprozess Hand in Hand gehen. Und auch auf der Seite Ihrer Kunden werden Sie eine Steigerung der Zufriedenheit verzeichnen, da Sie Ihre hochwertigen Produkte zuverlässig und pünktlich liefern können.

Kurz: Die Arbeitssituation und Gesundheit Ihrer Beschäftigten wird langfristig verbessert und Ihr Betrieb blüht durch Ihren Ruf und den daraus resultierenden Zuwachs zusätzlich auf. Das BGM also auch an Ihren Arbeitsplätzen umzusetzen, ist eine nachhaltige Investition in den betrieblichen Erfolg Ihres gesamten Unternehmens.


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