Bimos Magazin - ESD-Monitoring – Sicherheit für den ESD-Arbeitsplatz

ESD-Monitoring – Sicherheit für den ESD-Arbeitsplatz

Die Arbeit im ESD-Bereich erlaubt unter anderem die Herstellung elektronischer Bauteile, die bereits durch für Menschen nicht spürbare elektronische Entladungen zerstört werden können. Diese Bereiche sind auf eine besondere Art eingerichtet: Arbeitsmöbel und -geräte müssen ebenso bestimmte Eigenschaften aufweisen wie die Ausstattung der Mitarbeiter, die in diesem Bereich tätig sind.


ESD-Überwachung: Warum ist dies notwendig?



Warum sollte eine ESD-Überwachung nötig sein, wenn bereits alle erdenklichen ESD-Schutzmaßnahmen getroffen wurden? Das liegt daran, dass die entsprechenden Möbel wie Arbeitstisch und Arbeitsstuhl, die Werkzeuge und auch die Besonderheiten an der Kleidung der Mitarbeiter durch Abnutzung oder auch den Gebrauch falscher Reinigungsmittel an ESD-Schutz verlieren. Das Gefährliche ist, dass man den Geräten und Möbeln die Veränderung nicht ansieht: Sie wirken wie immer, und doch geht unmerklich der ESD-Schutz verloren.

Ohne dass die Mitarbeiter davon Kenntnis nehmen können, ist es daher möglich, dass winzige elektrostatische Entladungen die Produkte zerstören, während die hergestellt werden. Die Folge sind nicht nur finanzielle Ausfälle durch die unbrauchbare Produktion, sondern auch Engpässe bei der Lieferung und ein Vertrauensverlust bei den Abnehmern. Damit es gar nicht erst dazu kommt, ist in den DIN EN-Normen zum Thema ESD vorgeschrieben, dass regelmäßige Prüfungen durchgeführt werden müssen. Ratsam wäre es, alles ESD-fähige Equipment mindestens alle drei Monate auf seine Funktionstüchtigkeit zu prüfen. In der Praxis jedoch führen manche Unternehmen die Prüfung nur einmal im Jahr durch. Dadurch steigt das Risiko von unbemerkten Beschädigungen und Produktionsausfällen aber stark an.


Möglichkeiten zur ESD Überwachung



Es gibt eine ganze Anzahl von Geräten zur ESD-Überwachung, die preislich zwischen unter Hundert und mehreren Tausend Euro liegen können. Einige von ihnen sind speziell für die Überprüfung bestimmter Teile des ESD-Schutzes gedacht, also beispielsweise nur der Arm-, Zehen- und Fersenbänder, die dafür sorgen, dass der jeweilige Mitarbeiter nicht für elektrostatische Entladungen sorgt. Es gibt auch spezielle Prüfgeräte für Tische, Stühle, Bodenmatten oder den Boden selbst. Wer sie nicht selbst anschaffen möchte, kann sich die entsprechenden Gerätschaften auch für den regelmäßigen Prüftermin ausleihen.

Deutlich sicherer und besser ist es jedoch, ein lückenloses ESD-Monitoring einzuführen. Es handelt sich dabei um Geräte, die jeden Teil des ESD-Schutzes gleichermaßen überwachen – und zwar andauernd. Sie zeichnen laufend Daten auf und senden sie via WLAN an die Systemzentrale, mit der sie verbunden sind. Hier werden die Daten gesammelt und ausgewertet. Auf diese Weise wird in Echtzeit festgestellt, wenn der Ableit- und Oberflächenwiderstand sich verändert. Ab einem gewissen Zeitpunkt können manche der Geräte die Mitarbeiter durch ein Alarmsignal darauf aufmerksam machen, dass eine Aktion erforderlich wird. Andere zeigen die gesammelten Daten lediglich an, sodass die Mitarbeiter selbst sehen können, wenn bestimmte Angaben auffällig werden und nicht mehr der Norm entsprechen. Gute Schulungen für die Mitarbeiter sind hier unbedingt notwendig.

Weisen die Messinstrumente darauf hin, dass bestimmte Geräte oder Oberflächen deutlich schneller den ESD-Schutz verlieren, als es eigentlich der Fall sein sollte, können die Mitarbeiter ohne Zeitverzug nachforschen: Wo liegen die Ursachen? Werden etwa Reinigungsmittel verwendet, die den ESD-fähigen Gegenständen nicht zuträglich sind? Dank der Echtzeit-Überwachung kann hier eine rasche Korrektur durchgeführt werden, die die Einzelüberprüfung alle paar Monate nicht ermöglicht.


Fazit: ESD-Monitoring gegen Ausfälle



Mit einem umfassenden ESD-Monitoring ist es Unternehmern möglich, nicht nur die gleichbleibend hohe Qualität ihrer Produkte zu erhalten, sondern auch dafür zu sorgen, dass keine Ausfälle auftreten. Eine stichpunktartige Überprüfung alle paar Monate kann zwar auch auf den aktuellen Verschleiß und die baldige Notwendigkeit eines Austausches hinweisen, doch sie schließt Risiken für die Produktion nicht so wirksam aus wie die lückenlose Überwachung.

Wer auf der sicheren Seite sein möchte, entscheidet sich daher am besten für eines jener Geräte, die laufend Daten aufzeichnen und auswerten. Sie verhindern Ausfälle und festigen den Ruf des Unternehmens, ein zuverlässiger Geschäftspartner zu sein. Allerdings schlagen diese Geräte natürlich mit höheren Summen zu Buche, als das bei den Geräten zur Einzelüberprüfung der Fall ist, die ja bei Bedarf sogar ausgeliehen werden können. Welche Vorgehensweise sich im individuellen Fall also lohnt, muss also jeder Unternehmer selbst kalkulieren.


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