Bimos Magazin - Besondere Aufmerksamkeit wert: Steharbeitsplätze in der Industrie

Besondere Aufmerksamkeit wert: Steharbeitsplätze in der Industrie

Menschen, die am Arbeitsplatz einer stehenden Tätigkeit nachgehen, leiden häufig an Erkrankungen des Bewegungsapparates. Bereits seit vielen Jahren ist diese Erkrankung die häufigste Ursache für Ausfalltage oder sogar Arbeitsunfähigkeit. Dauerhafte Steharbeit kann die Arbeitnehmer krank machen. Gerade in der Industrie ist die Steharbeit weit verbreitet.

Dabei ist das Stehen per se nicht ungesund. So zählt eine Kombination aus Sitzen, Stehen und Gehen zu den gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen. Die Abwechslung ist wichtig, denn zu viel Sitzen allein ist ebenso nachteilig wie zu langes Stehen. Die optimale Verteilung über einen Arbeitstag liegt bei 60% Sitzen, 30% Stehen und 10% Gehen.

Die Themen Gesundheit und Wohlbefinden sollten im Arbeitsleben eine wichtige Rolle spielen. Besonders bei Steharbeitsplätzen ist es unerlässlich, auf ergonomische Arbeitsbedingungen zu achten. Sie gewährleisten die Einhaltung des Gesundheitsschutzes, Zufriedenheit und dadurch auch die Effizienz der Arbeitnehmer.

Doch warum ist ein Steharbeitsplatz häufig die Ursache für gesundheitliche Beschwerden? Durch das andauernde Stehen müssen die Muskeln mehr arbeiten, um die Körperhaltung aufrecht zu erhalten. Außerdem wird auch das Kreislaufsystem stärker beansprucht.

Welche genauen Auswirkungen ein Steharbeitsplatz auf die Mitarbeiter und das Unternehmen hat und wie Sie ihre Steharbeitsplätze optimieren können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.


Arbeitsunfähigkeit in Stehberufen am häufigsten



Jeder zweite Beschäftigte in Deutschland muss bei der Arbeit oft oder immer stehen. Immerhin jeder siebente der Erwerbstätigen in Steharbeit fühlt sich durch seine Arbeit belastet. Am häufigsten sind Industriesteharbeitsplätze in der Fertigung mit 31,3 Prozent Beschäftigten in Steharbeit.

Gerade in der Industrie führen Steharbeitsplätze durch häufig auftretende Zwangshaltungen zu starken körperlichen Beanspruchungen der Mitarbeiter. Deshalb tritt in den Stehberufen, laut Erhebungen von Arbeitsmedizinern, Arbeitsunfähigkeit auch überdurchschnittlich oft auf. Ein Beispiel dafür sind Beschäftigte, die längere Überwachungsaufgaben an Maschinen oder Steuerpulten durchführen müssen. Harte Betonböden machen eine gesunde Rückenhaltung zusätzlich noch fast unmöglich.

Bei der Stehbelastung am Arbeitsplatz unterscheidet man zwischen vier Risikobereichen. Muss der Arbeitnehmer zwischen einer bis zweieinhalb Stunden stehen, dann handelt es sich um eine geringe Stehbelastung (Risikobereich 1). Muss der Arbeitnehmer mehr als fünfeinhalb Stunden stehen, dann ist er der höchsten Stehbelastung ausgesetzt (Risikobereich 4). Hier sind gesundheitliche Auswirkungen und sogar bleibende Schäden wahrscheinlich.

Es gibt verschiedene Maßnahmen, wie Sie die Steharbeitsplätze in Ihrem Unternehmen optimieren können. Dazu zählen unter anderem ergonomische Arbeitsplatzmatten und Stehhilfen, die wir Ihnen später vorstellen.


Negative Folgen für Mitarbeiter und Unternehmen



Die lange und statische Haltung an Steharbeitsplätzen in der Industrie ist ungesund und hat negative Folgen für die Mitarbeiter, aber auch für die Unternehmen. Deshalb ist es so wichtig, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, die den Steharbeitsplatz menschenfreundlich und ergonomisch gestalten.

Die Symptome der betroffenen Beschäftigten sind vielfältig:
  • Verspannung
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Sehstörungen
  • Geräuschempfindlichkeit
  • Bauchschmerzen aufgrund von angespannter Haltung
  • Bein- und Fußschmerzen
  • Kreislauf- und Durchblutungsstörungen
  • Psychischer Stress (ausgelöst durch die physischen Beschwerden)
Für Unternehmen in der Industrie liegen die Folgen auf der Hand: Sind die Mitarbeiter aufgrund ihrer stehenden Tätigkeit zu stark belastet, müde oder sogar krank, leidet die Motivation, die Produktivität nimmt ab und im schlimmsten Fall kommt es zu Krankschreibungen oder sogar zur Arbeitsunfähigkeit.

Mitarbeiter müssen auf ihre Haltung achten Jeder Beschäftigte, der seinen Arbeitstag an einem Steharbeitsplatz verbringt, kann auch selbst etwas zur Erhaltung seiner Gesundheit beitragen. Da viele Arbeitnehmer sich der Belastung anfangs nicht bewusst sind und oftmals auch nicht wissen, wie sie zum Beispiel richtig bzw. ergonomisch stehen, können kurze Einweisungen oder Schulungen hilfreich sein.

Die Gestaltungsempfehlungen für Steharbeitsplätze sehen unter anderem Folgendes vor:
  • Ständiges Stehen vermeiden
  • Arbeitsplatzwechsel vornehmen und zwischen stehen und sitzen variieren
  • Pausengestaltung: zum Beispiel mehrere kurze Pausen zum Sitzen und Beine vertreten
  • Kompressionsstrümpfe oder -socken zur Unterstützung der Blutzirkulation
  • Geeignetes und bequemes Schuhwerk zum Beispiel mit gedämpfter Sohle
  • Öfter kurze Gehbewegungen, also ein „Steh-/Geharbeitsplatz“
  • Sitzgelegenheit in der Nähe des Arbeitsplatzes
Ebenso wichtig ist die richtige Haltung am Steharbeitsplatz. Jeder Arbeitnehmer sollte seine Haltung immer wieder selbst kontrollieren. Gerade bei langem Stehen ist auf Folgendes zu achten:

  • Kopf ist entspannt und gerade
  • Brustbein wird nach vorne angehoben
  • Hohlkreuz vermeiden
  • Becken aufrichten
  • Knie leicht beugen (leicht in die Knie gehen)
  • Spannung zwischen Po und Bauch halten

  • Was Sie tun können: Arbeitsplatzmatten und Stehhilfen



    Doch auch Sie als Arbeitgeber können den Steharbeitsplatz für ihre Angestellten optimieren. Zum Beispiel mit Arbeitsplatzmatten und Stehhilfen.

    In vielen Industriehallen ist der Boden sehr hart. Ein rückenfreundliches Stehen wird dadurch zusätzlich erschwert, denn der harte Boden belastet durch seine fehlende Elastizität Sehnen und Gelenke. Hier empfiehlt sich der Einsatz von ergonomischen Arbeitsplatzmatten bzw. Antiermüdungsmatten. Auf ihnen hat man einen besonders weichen Stand und das Körpergewicht wird gleichmäßig statt punktuell auf die Fußsohlen verteilt. Die Arbeit im Stehen wird durch eine schmerzfreie Haltung erleichtert.

    Die dicken und weichen Matten unterstützen außerdem die stetige Bewegung des Körpers. Eine konstante Position oder immer gleiche Haltung wird dadurch vermieden und Muskeln und Gelenke bleiben in Bewegung. Je dicker die Bodenmatte, desto ergonomischer ist sie.

    Die elastischen Bodenbeläge verbessern die Stehqualität Ihrer Arbeitnehmer am Steharbeitsplatz und sorgen so für einen Komfortgewinn. Aufgrund ihrer federnden und nachgiebigen Beschaffenheit schonen sie nicht nur die Gelenke und die Wirbelsäule, sondern vermeiden sogar Ermüdung.

    Eine weitere Maßnahme zur Optimierung des Steharbeitsplatzes ist die Stehhilfe. Sie ist kein Ersatz für einen ergonomischen Arbeitsstuhl, aber zumindest eine gelegentliche Entlastung. Nach dem Konzept der Dynamik wechselt die Haltung dadurch zwischen Stehen und Sitzen. Der Körper ist in Bewegung und verändert regelmäßig seine Haltung.

    Stehhilfen entlasten den Körper bei der Steharbeit deutlich. Sie sorgen für Entspannung des Rückens und der Beine. Damit halten die Msukeln den Kreislauf in Schwung. Denn durch den Wechsel von Anund Entspannung der Muskeln wird die Durchblutung angeregt und Verspannungen werden vermieden. Eine Stehhilfe bringt Abwechslung in die Bewegungsabläufe am Steharbeitsplatz. Dabei ist wichtig, dass sie nicht den gesamten Arbeitstag lang genutzt wird. Ideal ist ein Wechsel zwischen Stehen, Sitzen und der Kombination auf der Stehhilfe. Auch ein paar Schritte zu gehen sollte nicht vergessen werden.

    Gemeinsam mit einer weichen Bodenmatte oder einem fest installierten Bodenbelag für Steharbeit verschafft die Stehhilfe Erleichterung und trägt zur Gesunderhaltung des Bewegungsapparates des Mitarbeiters bei. Dafür muss sie vor allem das Stehen unterstützen, statt zum Sitzen zu verleiten und leicht bedienbar sein. Was eine gute Stehhilfe sonst ausmacht, lesen Sie in unserem Beitrag über die Merkmale ergonomischer Stehhilfen.


    Vorsorge ist besser als Nachsorge am Steharbeitsplatz



    Dauerhaftes Stehen ist für die Mitarbeiter eine zusätzliche Belastung und kann im schlimmsten Fall krank machen und zu Arbeitsausfällen führen. Die Mitarbeiter selbst tragen Verantwortung für ihre Gesundheit, indem sie zum Beispiel während der Steharbeit regelmäßig ihre Haltung überprüfen. Als Arbeitgeber können Sie Ihre Mitarbeiter mit einfachen Hilfsmitteln, wie Arbeitsplatzmatten und Stehhilfen, unterstützen und für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sorgen. Sie werden es ihnen danken mit mehr Motivation, effizienteren Arbeitsabläufen, hoher Produktivität und weniger Krankheitstagen.

    Damit Ihre Mitarbeiter leistungsfähig und gesund bleiben, empfehlen wir den Einsatz von Stehhilfen. Im Bimos-Magazin finden Sie einige Hinweise zur Einrichtung eines ergonomischen Steharbeitsplatzes. Wir unterstützen Sie gern dabei, Ihre Arbeitsplätze mitarbeiterfreundlich und ergonomisch zu gestalten. Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns jetzt!

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